Erdrutschsieg der ÖVP in Salzburg
Ergebnisse der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahl 2019. In 90 der 119 Salzburger Gemeinden stellt die ÖVP fix den Bürgermeister und bleibt damit die „Bürgermeisterpartei“. In der Landeshauptstadt dürfen sich die Wähler am 24. März zwischen Harald Preuner und Bernhard Auinger als Bürgermeister entscheiden.
Die ÖVP und ihr Bürgermeisterkandidat Harald Preuner haben bei der Gemeindevertretungs- beziehungsweise der Bürgermeisterwahl (36,7 bzw. 41,3 Prozent) in der Stadt Salzburg die Mehrheit erreicht. Damit ist die ÖVP erstmals in der Zweiten Republik mandatsstärkste Fraktion im Salzburger Gemeinderat. Auf Platz zwei gelangte die SPÖ mit 26,8 Prozent bei der Gemeindevertretungswahl, ihr Bürgermeister-Kandidat Bernhard Auinger kam auf 30,7 Prozent. Harald Preuner und Bernhard Auinger treten am 24. März zur Stichwahl an.
Rang drei belegten die Grünen mit 15,2 Prozent, Bürgermeister-Kandidatin Martina Berthold erreichte 13 Prozent. Viertstärkste Kraft in der Mozartstadt wurde die FPÖ mit 8,4 Prozent, ihr Kandidat Andreas Reindl kam auf 6,2 Prozent der Wählerstimmen. Erstmals seit 1962 hat es die KPÖ wieder in den Gemeinderat geschafft. Mit 3,7 Prozent zieht man mit einem Mandat in das Stadtparlament.
Wahlbeteiligung lag bei 48,2 Prozent
Insgesamt waren in der Stadt Salzburg 114.060 Bürgerinnen und Bürger wahlberechtigt. 55.016 davon haben von diesem Recht Gebrauch gemacht, dies entspricht einer Wahlbeteiligung von 48,2 Prozent. Ungültig wählten 1,8 Prozent bei der Gemeindevertretungswahl bzw. 2,7 Prozent bei der Bürgermeisterwahl.
Mehr Bürgermeisterinnen
Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik, betonte, dass es mehr Bürgermeisterinnen als bisher geben wird und analysierte wie folgt:
Im Pinzgau hat unter anderem Bruck überrascht. Hier hat Barbara Huber (ÖVP) bei der Gemeindevertretungswahl zum ersten Mal kandidiert und „drehte“ die Gemeinde von „rot“ auf „schwarz“. Es ging sich mit 52,5 Prozent sogar die absolute Mehrheit für die ÖVP aus, das bedeutet ein Plus von 14,5 Prozent. Alle anderen (SPÖ, FPÖ und Grüne) haben verloren. Bei der Direktwahl verzeichnete Huber auf Anhieb 59,0 Prozent und ist damit neue Bürgermeisterin.
Starkes Abschneiden der Kandidatinnen
Der starke Auftritt trifft auch noch auf andere Kandidatinnen zu. In Lamprechtshausen sind drei Frauen bei der Direktwahl angetreten, die amtierende Bürgermeisterin Andrea Pabinger (ÖVP) machte mit 57,8 Prozent das Rennen. Somit sind in Salzburg acht Bürgermeisterinnen fix: Lamprechtshausen, Straßwalchen (Stichwahl), Anif, Nußdorf, Mühlbach am Hochkönig, Bruck, Lend und Stuhlfelden. Zwei könnten noch dazu kommen, denn in Elsbethen und Oberndorf stellt sich jeweils eine Frau der Stichwahl. Zur Erinnerung: Bisher gab es weibliche Ortschefs „nur“ in Anif, Stuhlfelden, Lamprechtshausen, Lend und Seekirchen.
32 „Solo-Kandidaturen“
In 32 Gemeinden gab es am Sonntag für den jeweiligen Bürgermeisterkandidaten keine Konkurrenz, auf dem Stimmzettel damit die Wahl zwischen „Ja“ und „Nein“. Mit Spannung wurde dabei besonders das Ergebnis in Radstadt erwartet. Hier stimmten 29,9 Prozent mit „Nein“ gegen Christian Pewny (FPÖ). Er ist aber der neue Bürgermeister. Die FPÖ stellt somit erstmals seit 2004 wieder einen Bürgermeister
„Farbenwechsel“ in 13 Gemeinden
In 13 Gemeinden gab es bei der Wahl zur Gemeindevertretung einen „Farbenwechsel“ bei der Mehrheit. Diese sind: St. Margarethen, Mariapfarr, Muhr, Bruck, Dorfgastein und Mühlbach jeweils von SPÖ zu ÖVP. In Weißpriach und Unken wechselte die Mehrheit von FPÖ zu ÖVP. In Rauris, Ramingstein und Hallein von ÖVP zu SPÖ. In Maria Alm von der Wählergemeinschaft „Pro Maria Alm“ zu ÖVP. Einen Wechsel gab es auch in Thomatal von der „Liste Thomatal“ zu „Gemeinsam für Thomatal“.
©Land Salzburg, Gerald Valentin In der Landeshauptstadt fällt die Entscheidung zwischen Harald Preuner (ÖVP) und Bernhard Auinger (SPÖ)
In elf Gemeinden fällt die Entscheidung bei Stichwahl
In elf der 119 Gemeinden im Land Salzburg wird es in zwei Wochen, am Sonntag, 24. März, eine Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters geben, darunter die Landeshauptstadt.
Neben Salzburg rittern in Hallein, Oberalm, Elsbethen, Mattsee, Oberndorf, Straßwalchen, Seekirchen am Wallersee, Bad Hofgastein, St. Johann im Pongau und Zell am See die jeweils zwei stimmenstärksten Kandidaten um das Bürgermeister-Amt. In der Stadt Salzburg wird es die erwartete Stichwahl zwischen Harald Preuner (ÖVP) und Bernhard Auinger (SPÖ) geben.
Fünf Stichwahlen im Flachgau
Im Flachgau kommt es in fünf Gemeinden zu einer Stichwahl, in Straßwalchen wird es nach dem Duell Tanja Kreer (SPÖ, 39 Prozent im ersten Wahlgang) und Liselotte Winklhofer (Liste Straßwalchen, 29,4 Prozent) erstmals eine Bürgermeisterin geben. In drei Flachgauer Gemeinden kommt es jeweils zu einem ÖVP-SPÖ-Duell, und zwar in Mattsee zwischen Herbert Mödlhammer (ÖVP, 44,6 Prozent) und Michael Schwarzmayr (SPÖ, 43 Prozent), in Oberndorf zwischen Georg Djundja (SPÖ, 46,6 Prozent) und Sabine Mayrhofer (ÖVP, 40,9 Prozent) und in Seekirchen zwischen Konrad Pieringer (ÖVP, 47,9 Prozent) und Peter Christian Reifberger (SPÖ, 25,1 Prozent). In Elsbethen gehen Franz Tiefenbacher (ÖVP, 47,8 Prozent) und Maria Steindl (Wählergemeinschaft für Elsbethen, 28,6 Prozent) in den zweiten Wahlgang.
Zwei SPÖ-ÖVP-Duelle im Tennengau
In zwei Tennengauer Gemeinden tritt jeweils ein SPÖ-Kandidat gegen einen ÖVP-Kandidaten an, und zwar in Hallein Alexander Stangassinger (SPÖ, 38,4 Prozent) gegen Maximilian Klappacher (ÖVP, 37,6 Prozent) und in Oberalm Gerald Dürnberger (SPÖ, 42,7 Prozent) gegen Hans‑Jörg Haslauer (ÖVP, 30 Prozent).
Pongau: ÖVP-Kandidaten in zwei Stichwahlen
Auch im Pongau kommt es zu zwei Stichwahlen: In St. Johann geht Günther Mitterer (ÖVP, 41 Prozent) als Führender ins Rennen gegen Willibald Resch (FPÖ, 23,7 Prozent). In Bad Hofgastein verteidigt Markus Viehauser (ÖVP, 43,7 Prozent) einen etwas geringeren Vorsprung gegen Johann Mathias Freiberger (SPÖ, 37,3 Prozent).
Pinzgau: Stichwahl in der Bezirkshauptstadt
In Zell am See kommt es zu einer Stichwahl zwischen dem stimmenstärksten Kandidaten Peter Padourek (ÖVP, 46,2 Prozent) und dem zweitplatzierten Andreas Wimmreuter (SPÖ, 40,8 Prozent).
Im Lungau ist keine Stichwahl nötig.
Zahl der Stichwahlen wieder im Steigen
Die Zahl der notwendigen Entscheidungen im zweiten Wahlgang hat seit Einführung der direkten Wahl des Bürgermeisters im Jahr 1994 bis zur Wahl 2009 kontinuierlich abgenommen, und zwar von 16 Entscheidungen 1994 auf fünf im Jahr 2009. Dieser Trend wurde bei der vergangenen Wahl mit Stichwahlen in acht Gemeinden erstmals durchbrochen und stieg heute auf elf. In der Stadt Salzburg endete bisher noch jede Bürgermeisterwahl in einer Stichwahl.
Alle Ergebnisse: https://www.salzburg.gv.at/stat/wahlen/bmw/index2019.html#erg.5.1.0.0
Quelle: Salzburger Landeskorrespondenz