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„Sichere Familie. Sichere Gemeinde. Sicheres Land.“ Dieser Slogan hat schon vor Jahren auf den Punkt gebracht, was heute immer noch Gültigkeit besitzt. Wir brauchen ein umfassendes Sicherheits-Netzwerk, um uns vor Notfällen und Katastrophen zu schützen. Und den Gemeinden kommt dabei eine zentrale Rolle zu, denn Zivilschutz ist Bevölkerungsschutz!
Der Schutz der Bevölkerung hat nicht nur bei uns in Kärnten einen sehr hohen Stellenwert. Unsere Blaulichtorganisationen stehen rund um die Uhr für Hilfeleistungen zur Verfügung. Tausende Freiwillige bei den Feuerwehren und Rettungsorganisationen und die Polizei sorgen täglich dafür, dass jedem von uns in einem Notfall sofort und bestmöglich geholfen wird.
Zusätzlich sind in den Krisenstäben die Behörden und öffentliche Institutionen damit beschäftigt, Alarmpläne für mögliche Gefahrenfälle und Katastrophen zu erarbeiten, laufend weiterzuentwickeln und regelmäßig gemeinsam im Rahmen von Übungen einem Qualitätstest zu unterziehen.
In Kärnten sind wir damit sehr gut vorbereitet auf die Bewältigung alltäglicher Notfälle und Katastrophen. Aber auch die beste Hilfe ist nicht immer sofort zur Stelle. Und bei großflächigen Ereignissen können die Einsatzkräfte auch nicht überall gleichzeitig sein.
Kommt es beispielsweise aufgrund extremer Wetterereignisse zu Überschwemmungen, Stromausfällen und anderen schweren Schäden, kann nicht allen Bürgerinnen und Bürgern gleichzeitig geholfen werden. Der Föhnsturm in Südkärnten, das Hochwasser im Gailtal und die schweren Unwetter im Lesachtal mit Murenabgängen und unpassierbar gewordenen Verkehrsverbindungen sind uns noch allen in Erinnerung und haben gezeigt, dass jeder von uns bereits im nächsten Moment selbst davon betroffen sein kann.
Dies alles kann dazu führen, dass man plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten wird. Die Versorgung mit elektrischer Energie, Lebensmitteln, Trinkwasser und sonstigem Bedarf des täglichen Lebens kann beeinträchtigt oder unterbrochen werden. Auswirkungen, die auch bei einem technischen Zwischenfall, z. B. einem Blackout auftreten könnten.
Behörden und Einsatzkräfte treffen – wie bereits erwähnt – dafür rechtzeitig Vorbereitungen. Letztlich sind Krisensituationen aber nur dann zu meistern, wenn jeder von uns auch einen Beitrag leistet und in der Lage ist, sich selbst und anderen zu helfen. Entscheidend ist, dass man nicht gleich auf fremde Hilfe angewiesen ist und die Behörden damit Gelegenheit haben, überlegt die notwendigen Hilfsmaßnahmen einzuleiten.
Informierte Bürger erhöhen die Sicherheit. Die Stärkung der Eigenverantwortung, Bewusstseinsbildung und Motivation der Bevölkerung sind ganz entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Krisenbewältigung. Um dieses Selbstschutzverhalten der Bevölkerung zu fördern, ist der Kärntner Zivilschutzverband seit mehr als 50 Jahren als Schulungsorganisation und Serviceeinrichtung tätig.
In Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, den Behörden und allen Einsatz- und Rettungsorganisationen werden jedes Jahr zahlreiche Sicherheitsveranstaltungen durchgeführt und Aktionen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gesetzt. Ganz gezielt werden dabei auch die Kärntner Gemeinden und Schulen mit eingebunden.
Gemeinden wichtigste Partner.Wir freuen uns besonders darüber, dass es gelungen ist, mit den Gemeinden ein sehr engmaschiges Netz für die Information und Schulung der Bevölkerung zu errichten. Der direkte Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern bietet den Gemeinden die besten Voraussetzungen, um die Anliegen des Bevölkerungsschutzes glaubhaft und nachvollziehbar zu vermitteln. Die Notwendigkeit, selbst etwas für die eigene Sicherheit zu tun, kann auf keiner anderen Ebene besser begründet und beworben werden.
Unsere enge Kooperation kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die Gemeinden für die Öffentlichkeitsarbeit eigene Zivilschutz-Gemeindeleiterinnen und -leiter eingesetzt haben, die sich um diese Bevölkerungsinformation kümmern. Die benötigten Materialien werden vom Zivilschutzverband für jede einzelne Gemeinde adaptiert und zur Verfügung gestellt.
Notfallblätter, Sicherheits-Ratgeber
Zu den beliebtesten Projekten zählen die regelmäßige Verteilung von Notfallblättern und die Herausgabe von Gemeinde-Sicherheitsratgebern an alle Haushalte. In beiden Fällen werden Selbstschutz- und Verhaltenstipps für Notfälle und Katastrophen mit gemeindeeigenen Informationen ergänzt und so zu wertvollen, lokalen Ratgebern für Sicherheit und Vorsorge.
Sicherheits-Homepage für jede Gemeinde
Im Rahmen eines engagierten Gemeindeprojektes, das der Zivilschutzverband im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres betreut, hat jede Kärntner Gemeinde als Sicherheits-Informationszentrum die Möglichkeit, rund um die Uhr der Bevölkerung online alle aktuellen Informationen zugänglich zu machen. Dazu gehören auch lokale Alarmpläne und Hinweise auf spezielle Gefährdungsbereiche in der Gemeinde.
Das Sicherheits-Informationszentrum ist als Bürger-Serviceeinrichtung angedacht, das in der Gemeinde als zentrale Anlaufstelle und Informationsdrehscheibe für alle Anliegen der Sicherheit agieren soll. Diese Grundkonzeption wurde in der Zwischenzeit in Kärnten bereits im amtlichen Krisenmanagement verankert – ein Meilenstein im Bereich der Zivilschutzarbeit.
Sicherheitstage, Kinder-Sicherheitsolympiade
Und letztlich werden bei Veranstaltungen in den Gemeinden, bei großangelegten Sicherheitstagen und –seit mehr als 20 Jahren – bei der Kinder-Sicherheitsolympiade die verschiedensten Möglichkeiten genützt, das Thema „Sicherheit und Eigenvorsorge“ attraktiv in Szene zu setzen und bereits die Jüngsten so früh wie möglich ins „Sicherheits-Netz“ einzubinden.
Die Gemeinden sind bei all diesen Aktionen für den Zivilschutzverband seit Jahren ein ganz wichtiger, verlässlicher und unverzichtbarer Partner. Wir sind sehr dankbar und froh darüber, sie als engagierte Mitstreiter mit im Boot zu haben.
Auskünfte Kärntner Zivilschutzverband
Dir. Anton Podbevsek,
0664 5325383, 050 536-57080
zivilschutzverband@ktn.gv.at
» www.siz.cc/kaernten
von Rudolf Schober
Landtagspräsident. a. D.
Präsident des
Kärntner Zivilschutzverbandes