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Dass Gabriele Aigenstuhler, Bürgermeisterin der Gemeinde Pfaffing, stolz ist auf das herausragende Abschneiden ihrer Gemeinde, hat richtig gute Gründe. „Zweimal den 1. Platz und zweimal den 2. Platz in Serie, ich glaube, das hat überhaupt noch keine Gemeinde geschafft“, sagt sie. Stimmt.
Interview: Alexandra Keller
public: Im wohl schwierigsten Jahr, das die österreichischen Gemeinden in der jüngeren Geschichte „stemmen“ mussten, darf der Gemeinde Pfaffing neuerlich zum zweiten Platz des public-Gemeinderankings gratuliert werden. Was sind Ihre ersten Gedanken dazu?
Bürgermeisterin Gabriele Aigenstuhler: Dass ich schon ein bisschen stolz bin auf unsere Gemeinde, denn zweimal den 1. Platz und zweimal den 2. Platz in Serie, ich glaube, das hat überhaupt noch keine Gemeinde geschafft.
Was sind die Ursachen für die anhaltend ausgezeichnete Bonität Ihrer Gemeinde? Wie ich schon letztes Jahr sagte, wir machen so viel wie möglich selbst und lagern nichts aus, dazu braucht man natürlich auch ein sehr gutes Personal, auf das man zählen kann, und das wir auch gebührend wertschätzen.
Die clevere Haushaltsführung und der nicht minder clevere Einsatz der Gemeindemitarbeiter haben sich schon vor der Krise sprichwörtlich „bezahlt“ gemacht. Wie hat sich das System in der Krise bewährt? Dieses System hat sich natürlich gerade in der Krise bestens bewährt.
Gasthaus, Gehweg und Freizeitanlage waren bzw. sind wichtige Projekte der Gemeinde. Wie hat sich die Krise in diesen Bereichen ausgewirkt? Gott sei Dank können wir alle Projekte fertigstellen. Der Freizeitpark mit Funcourt und Pumptrack ist bereits in Betrieb und erfreut sich größter Beliebtheit. Das Wirtshaus steht kurz vor der Eröffnung – Ende Juli. Hier hat sich die Krise auch insofern gezeigt, dass wir große Mühe haben, alle benötigten Materialien zu bekommen. Denn es gibt in der Baubranche eine Verknappung vieler Rohstoffe – Holz, Eisen, Beton etc. – und in Folge auch eine Kostenexplosion. Ich bin froh, dass wir mit dem Wirtshaus schon so weit sind, sodass uns das nicht mehr ganz so hart trifft.
Beim Geh- und Radweg haben wir den ersten Abschnitt, der sehr aufwendig war – mit Straßenverbreiterung, Stützwänden und Brückenbau etc. – im Juni fertiggestellt. Auch hier sind wir noch knapp davongekommen, was die enormen Preiserhöhungen am Bau betrifft.
Welche Lehren ziehen Sie aus den Pandemie-Turbulenzen und wie hat sich der Zukunftsblick der Gemeinde verändert? Eine Lehre aus dem Ganzen kann ich nicht ziehen, wir sind einfach nur froh, dass wir die größten Baumaßnahmen so weit hinter uns haben, sonst hätten uns diese Pandemie-Turbulenzen im Sinne der enormen Preisentwicklung noch viel härter getroffen.
Der Zukunftsblick der Gemeinde hat sich im Wesentlichen nicht verändert und bleibt auch weiterhin positiv. Aber ganz allgemein gesagt, leiden natürlich auch wir unter den krisenbedingten finanziellen Einbußen.