Wien (OTS) - "Alle, die hier teilnehmen, wollen eine Veränderung, und dieses Symposium soll das bewirken. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass sich inhaltlich, aber auch in Umgang und Sprache, etwas verändert", sagte Frauenministerin Heinisch-Hosek zum Abschluss des dreitägigen Symposiums "WoMen serving together" in der Landesverteidigungsakademie in Wien. Neben der Bundesministerin nahmen auch Brigadier Mag. Franz Reißner, Hofrat Thomas Mais, Leiter des Heerespersonalamtes, und Generalstabchef Mag. Othmar Commenda an der abschließenden Podiumsdiskussion teil, bei der die Ergebnisse der Veranstaltung sowie zukünftige Herausforderungen im Bereich der Gleichstellung für das Bundesheer diskutiert wurden.
"Gewisse Berufe wie zum Beispiel Pilotin waren Frauen sehr lange vorenthalten. Das ging auch bis ins Private, wo der Mann als Familienoberhaupt bis in die 80er Jahre entschied, ob die Frau arbeiten gehen darf oder nicht. Gesellschaftspolitisch hat sich seitdem zum Glück vieles verändert. Allerdings bin ich bei der Anzahl an Frauen in militärischen Angelegenheiten und in der Landesverteidigung noch nicht zufrieden", so die Ministerin. Dieses Symposium sei ein entscheidender Wendepunkt im Selbstverständnis, dass Frauen eine Karriere im Bundesheer anstreben könnten. "Frauen wagen sich immer öfter in diese Bereiche. 372 Soldatinnen sind mittlerweile Teil des österreichischen Bundesheeres. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Mädchen und Frauen über Möglichkeiten, Ausbildung und Arbeitsbereiche zu informieren, zum Beispiel am Girls' Day."
"Wir müssen offen ansprechen, wie es um das Für und Wider bestellt ist, und was die Hindernisse sind. Denn als Frau muss ich mich auch willkommen fühlen. Das ist im Bundesheer manchmal noch nicht der Fall. Wir müssen diese Aufgabe ernst nehmen, um den Frauen diesen Weg zu ebnen und zu öffnen. Dazu braucht es jedoch auch solidarische Männer und Vorgesetzte sowie Vorbilder bei den Frauen, die diesen Weg schon beschritten haben", sagte Heinisch-Hosek. Genauso müsse es auch männliche Vorbilder geben, die die Möglichkeit der Väterkarenz in Anspruch nehmen würden.
"Auch in internationalen Einsätzen, 10 Jahre nach der Resolution 1325, ist es wichtig zu erkennen, dass es Frauen braucht. Frauen werden im Zuge des Peacekeeping und -building vor, während und nach Konflikten gebraucht." Gerade in einem kleinen Staat wie Österreich müsste deshalb besonders um Frauen für den Einsatz in Krisengebieten geworben werden.
Neben der Gleichberechtigung von Geschlechtern dürfe jedoch nicht der Kampf gegen Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen vergessen werden. In beiden Bereichen gelte derselbe politische Ansatz, der zur Selbstverständlichkeit werden müsse. "Wir müssen auch die Rollenbilder in unseren Köpfen hinterfragen. Das Symposium trägt jedenfalls dazu bei, dass Gleichstellung zur Realität wird. Die Hälfte der Bevölkerung kann man nicht ignorieren - in keinem Bereich", sagte Heinisch-Hosek abschließend.
Rückfragehinweis:
Dr. Julia Valsky Pressesprecherin der Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek Tel.: (01) 531 15 - 2149, 0664/610 62 76 julia.valsky@bka.gv.at