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JAHR DES WALDES: BERLAKOVICH ÜBERNIMMT PATENSCHAFT FÜR DIE FICHTE

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FICHTE IST DER BROTBAUM DER HEIMISCHEN FORSTWIRTSCHAFT

(Wien, Oktober 2011) Die UNO hat 2011 weltweit zum „Jahr des Waldes“ ausgerufen, um die besondere Bedeutung des Waldes für die Menschen in der ganzen Welt hervorzuheben. Für Österreich haben der Wald und die Forstwirtschaft nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich große Bedeutung.
Die forstwirtschaftlich gesehen wichtigsten heimischen Bäume werden deshalb heuer vor den Vorhang geholt. Rund zwei Drittel des heimischen Waldes bestehen aus Fichte. Damit ist dieses Kieferngewächs aus forstwirtschaftlicher Sicht die mit Abstand wichtigste Baumart in Österreich. Mit Land- und Forstwirtschaftsminister DI Niki Berlakovich hat nun der „oberste Forstmann“ des Landes die Patenschaft für die Fichte übernommen.

„Sehr gerne stehe ich als Pate für die Fichte zur Verfügung“, so Niki Berlakovich, „als schnellwüchsige Baumart ist die Fichte vor allem auch für ihre Geradlinigkeit bekannt, die ich auch bei Menschen sehr schätze. Vor allem die Vielseitigkeit des Holzes fasziniert mich – sei es als Bau-und Schnittholz oder für die Verwendung zur Herstellung von Möbeln, Musikinstrumenten oder Papier. Auch als Energieholz ist die Fichte wesentlich und wird zukünftig in dieser Hinsicht eine bedeutende Rolle spielen.“



Forstwirtschaft: zweitwichtigster Außenhandelsfaktor

Mehr als 47% der österreichischen Staatsfläche ist von Wald bedeckt. Rund 170.000 Familien in Österreich leben von der Forstwirtschaft und 280.000 Menschen beziehen aus den vor- und nachgelagerten Bereichen ihr Einkommen. Die Forstwirtschaft ist der zweitwichtigste Außenhandelsfaktor Österreichs. Unser Land ist der viertgrößte Schnittholzexporteur der Welt. Die Fichte als mit Abstand wichtigste Baumart hat daran einen wesentlichen Anteil.



Fichte: Steckbrief

Die Fichte (Picea abies) gehört zur Familie der Kieferngewächse. Sie ist in weiten Teilen Österreichs autochthon, also heimisch. Die Fichte ist immergrün, erreicht eine Wuchshöhe von etwa 20-40 Meter, ist ein Halbschattbaum, Flachwurzler und kommt bis zu einer Seehöhe von ca. 2.000 Meter vor. Die weiblichen Blütenzapfen krümmen sich nach der Befruchtung nach unten, was sie maßgeblich von der Tanne unterscheidet. Die Fichte hat eher geringe Ansprüche an den Nährstoffgehalt des Bodens. Durch den Klimawandel und den dadurch entstehenden Trockenstress wandert die Fichte allmählich in höhere Lagen ab. Rund zwei Drittel des heimischen Waldbestandes stellt die Fichte.



Vielseitig verwendbar

Die Fichte hat grundsätzlich eine gute Nutzholzausbeute, deshalb ist sie sehr gefragt und relativ gut bewertet. Die hohe Wertleistung geht auch auf die vielseitige Verwendbarkeit zurück. Die Fichte findet Verwendung als Stammholz, Tischlerware, Masten, Stangen, Faserholz, Brennholz, auch als Furnierholz, allgemein im Haus-, Schiff- und Möbelbau, und sogar als Klangholz im Instrumentenbau.



Die Fichte: Mittel gegen allerlei Menschenpein

Die Fichte galt früher als Baum, der die Fähigkeit besaß, Krankheiten von Menschen zu übernehmen, sodass diese wieder gesund wurden. Für Hildegard von Bingen war die Fichte ein Sinnbild der Kraft. Sie verschrieb etwas Fichtenrindenabsud gegen Rheuma, Gicht und Hexenschuss, sowie zur Linderung chronischer Hautkrankheiten. Zur Nervenstärkung wurde da gerne auch ein Vollbad mit Absud aus 2 kg Fichtennadeln verschrieben. Die Wirkung der Nadeln erkannte man auch als Gegenmittel für die Vitamin-C-Mangelkrankheit Skorbut. Schon Pfarrer Kneipp verschrieb das Fichtenharz wiederum als anregende und kräftigende Medizin. Aus Fichtenwipfeln wird heute noch wirksamer Hustensirup erzeugt.


Rückfragehinweis:
BIOSA – Biosphäre Austria
Mag. Hermine Hackl, Mobil 0676/812 20 400, E-mail: biosa@landforstbetriebe.at