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Frühe Prävention durch Schulsozialarbeit

LR Stemer und LR Schmid: Modell bewährt sich an Vorarlbergs Schulen

An mehreren Vorarlberger Schulen wird seit zwei Jahren ein Drei-Säulen-Modell praktiziert, um Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Eltern verstärkt zu unterstützen, wenn es gröbere Belastungen der Schulpartnerschaft bzw. des sozialen Umfeldes gibt. Schullandesrat Siegi Stemer und Soziallandesrätin Greti Schmid zogen heute, Freitag, in Lustenau eine erste - sehr positive - Zwischenbilanz.


Ziel ist es, insbesondere dort helfend einzugreifen, wo es größere Probleme mit Gewalt, Mobbing, Eigentumsdelikten, Schulschwänzen etc. gibt. In vielen Fällen können die Schulen mit ihren Ressourcen und ihrem fachlichen Know-how solche Herausforderungen selbst bewältigen, manchmal sei aber Unterstützung von außen durch Vernetzung mit anderen Einrichtungen nötig, betonten Stemer und Schmid. Dazu bedürfe es einer engen Vernetzung aller Angebote, wobei Kompetenzen, Aufgaben und Verantwortung klar definiert und zugeordnet werden müssen.


Auf dieser Grundlage hat eine Expertengruppe nach dem Motto "aus der Praxis für die Praxis" ein neuartiges Drei-Säulen-Modell entwickelt, das ineinandergreifende und zielgerichtete Lösungsangebote beinhaltet: Dazu zählen erstens ein Stunden-Pool zur individuellen Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten, zweitens der bedarfsgerechte flächendeckende Ausbau des Netzwerkes der Beratungs- und Krisenbegleitlehrerinnen und -lehrer und drittens der Einsatz von Sozialarbeiterinnen bzw. Sozialarbeitern.


Primäres Ziel ist es, mit Hilfe der beiden erstgenannten Instrumente die schulinternen Problemlösungskompetenzen zu stärken und zu nützen. Die Schulsozialarbeit als externe Maßnahme versteht sich als wirkungsvolle Ergänzung für Schulen an besonders belasteten Standorten. Mittlerweile wird Schulsozialarbeit schon an insgesamt 24 Schulen in Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Lustenau, den Kummenberg-Gemeinden, Rankweil, Feldkirch und Bludenz eingesetzt.


Wie das in der Praxis funktioniert, erläuterten am Beispiel Lustenau der Direktor der Mittelschule Rheindorf, Gerd Neururer, und der dort als Schulsozialarbeiter tätige Günther Böhler. Die drei Lustenauer Mittelschulen haben über das Gesamtkonzept hinaus konkret auf den jeweiligen Standort abgestimmte Aufgabenfelder erarbeitet. In der Schulsozialarbeit wird Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern ein sehr niederschwelliges Beratungs- und Unterstützungsangebot gegeben. "Anstelle von Autorität und Gehorsam tritt die Beziehungskompetenz als wichtigste Grundlage für erfolgreiches Arbeiten an Schulen", erklärte Direktor Neururer. Der Erfolg hänge sehr stark mit der Person des Schulsozialarbeiters bzw. der Schulsozialarbeiterin zusammen, damit vertrauensvolle Beziehungen zu den Schülerinnen und Schülern entstehen, sodass diese das Angebot auch tatsächlich annehmen.


Ein wichtiger Punkt des Lustenauer Konzepts: Die Schulsozialarbeiter sind nicht nur zu festen Zeiten an der Schule erreichbar, sondern verfügen über ein von der Gemeinde gestelltes externes Büro, in welchem Schülerinnen, Schüler und Eltern die Dienste in Anspruch nehmen können. Diese räumliche Positionierung außerhalb der Schule ist ein klarer Hinweis auf das Rollenverständnis der Schulsozialarbeit als Bindeglied zwischen Familie, Schule und Gemeinde.


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