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Österreichs Top-250-Gemeinden

Auch heuer wurde wieder die Bonität unserer österreichischen Gemeinden (ohne Wien), die ohne Frage als wirtschaftlicher und sozialer Motor unseres Landes fungieren, im Auftrag von public durch die Experten des KDZ analysiert. public präsentiert die erfolgreichsten 250 Gemeinden 2013 und zeigt auf, welche Änderungen sich zum letztjährigen Ergebnis vollzogen haben.
Von Ewa Pettermann

Insgesamt könnte man das Ranking-Ergebnis als Demonstration sehen, wie gut kleinere und kleinste Gemeinden ihre Hausaufgaben gemacht haben. Innerhalb der ersten zehn Ränge findet sich eine einzige Gemeinde (St. Johann im Pongau in Salzburg), die über 10.000 Einwohner zählt. Und in den gesamten 250er-Index hat es nur eine Kommune mit über 20.000 Einwohnern geschafft: Die Salzburger Stadt Hallein landete

auf Platz 185.Bei den Gemeinden über 10.000 Einwohnern spiegelt sich jedoch das Finanzausgleichs-System wider: Die Transferlasten sind doppelt so hoch wie bei den kleinen Gemeinden.

Die zentralörtlichen Aufgaben werden im Finanzausgleich unzureichend finanziert.

Parameter der Reihung
Der Analyse dieses Rankings, die nach dem KDZ-Quicktest vorgenommen wurde, liegen im Wesentlichen vier Kennzahlen zugrunde:

1. Die Öffentliche Sparquote
(ÖSQ), die das Verhältnis zwischen dem Saldo der laufenden Gebarung und den Ausgaben widerspiegelt. Je höher dieser Wert ist, desto höher ist der Anteil der laufenden Einnahmen, der für die teilweise Finanzierung der Ausgaben der Vermögensgebarung, die Rückzahlung von Schulden und die Rücklagenbildung zur Verfügung steht. Verfolgt man diese Kennzahl über die Jahre, ergibt sich ein Bild der Veränderung des Budgetspielraums einer Gemeinde.

2. Die Eigenfinanzierungsquote (EFQ)
zeigt, inwieweit die laufenden Ausgaben durch die laufenden Einnahmen gedeckt werden. Zu den Einnahmen und Ausgaben der laufenden Gebarung werden jeweils die Einnahmen oder Ausgaben aus der Vermögensgebarung ohne Finanztransaktionen hinzugerechnet

3. Hinzu kommt die Verschuldung der Gemeinde,
die in Form der Parameter Verschuldungsdauer (VSD) und Schuldendienstquote (SDQ) in dieRangreihung einfließt.

4. Die finanzielle Leistungsfähigkeit
wird letztlich durch die Quote freie Finanzspitze (FSQ) abgebildet – also das Ergebnis der fortdauernden Gebarung in Relation zu den laufenden Einnahmen. Die Kennzahl spiegelden Spielraum für neue Projekte und Investitionen wider.

Alle Resultate der Berechnungen wurden nach dem Schulnotenprinzip zu Bonitätskennzahlen verdichtet und – um kurzfristige Abweichungen zu glätten – im Dreijahresschnitt errechnet

So lesen Sie das Ranking

Neben dem Rang im Top-250-Ranking sind die Kommunen, die Größenklasse sowie die Bonitätskennzahl angeführt, auf der das Ranking basiert.

Eine Tendenz der Bonitätsentwicklung lässt sich an den drei folgenden Zahlen ablesen – diese stellen die Jahresbonitätskennzahlen der letzten drei Perioden dar.

Und zuletzt zeigt ein Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres, um wie viele Ränge (plus oder minus) sich die jeweilige Gemeinde verändert hat.

Gemeinden und Krisenjahre

Als zusätzliche Hürde zum bestehenden Strukturwadel hatten die Gemeinden die Krisenjahre der jüngsten Vergangenheit, die massive Auswirkungen auf die Budgets der Kommunen nach sich zogen, zu bewältigen. Auch dieses Meistern der Krise wurde im diesjährigen Ranking durch die Experten des Zentrums für Verwaltungsforschung (KDZ) erfasst.

Dazu wurden die 250 besten Gemeinden (Zeitraum 2009-2011) einem Vorher-Nachher-Ranking (2006-2008) unterzogen, das präsentiert, welche von ihnen nach der Krise gleich gut oder sogar besser dastehen als vor der Krise. Die Darstellung erfolgt mittels Doppelrankings 2006-2008 und 2009-2011.

Gemeindeatlas_2013




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