In wenigen Monaten startet die letzte Programmperiode zum Erreichen der 2020-Ziele der EU. Umgesetzt werden diese mithilfe der Kohäsionspolitik. Um die Ergebnisse der Investitionen der letzten Jahre sichtbar zu machen, aber auch um Erfahrungen und Meinungen auszutauschen, veranstaltet die EU alljährlich die Open Days in Brüssel.
Von Agnes Kern
Bis 2020 sollen die fünf gemeinsamen EU-Kernziele erreicht werden. Hierfür wird in Brüssel viel getan. Vielleicht nicht genug, vielleicht auch nicht immer mit den richtigen Mitteln. Aber ohne die Bemühungen auf europäischer Ebene würde es in so mancher Region in Europa sicher trister aussehen.
Der Weg dorthin führt über die Kohäsionspolitik. Dank ihr können die Prioritäten der europäischen Wachstumsagenda für 2020 umgesetzt werden. Die Mitgliedstaaten nutzen die Regionalfonds, um beispielsweise Forschung und Innovation zu fördern, ein unternehmensfreundliches Umfeld für KMUs, nachhaltige Arbeitsplätze und wichtige Verkehrsverbindungen zu schaffen oder ökologische Ziele zu verwirklichen.
Alljährlich werden die Ergebnisse dieser Politik während der Open Days, der momentan weltweit größten Veranstaltung zum Thema regionale und städtische Entwicklung, in Brüssel präsentiert und diskutiert. Auf der Plattform zum Austausch von Wissen und Erfahrungen konnte sich auch heuer wieder jeder ein persönliches Bild von der europäischen Kohäsionspolitik machen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der GD Regionalpolitik und Stadtentwicklung, dem Ausschuss der Regionen und den regionalen Partnern organisiert und stand heuer unter dem Motto "Europäische Regionen und Städte starten durch für 2020". Vom 7. - 10. Oktober dominierten die drei Leitthemen "Den Wandel 2014-2020 gestalten", "Synergien und Kooperation" und "Herausforderungen und Lösungen" die Debatten. Die Redner kamen von europäischen, nationalen, regionalen und lokalen Behörden - darunter zahlreiche Mandatare, aber auch Vertreter aus dem Finanzbereich, der Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen, die zusammen mit lokalen Experten und dem Publikum diverse Aspekte der Regionalpolitik diskutierten.
Außerdem wurde die Reform der Kohäsionspolitik erörtert. Damit die Investitionen auch in Zukunft zu glaubwürdigen, sichtbaren und nachhaltigen Ergebnissen führen, sollen klarere Ziele und Indikatoren festgelegt werden. Die neuen Ansätze zielen auch auf eine engere Verbindung zwischen der Kohäsionspolitik und der wirtschaftspolitischen Steuerung ab. Damit die Politik vor Ort verankert und ein stärkeres Verantwortungsgefühl geschaffen werden kann, sollen die regionalen Vertreter aller Ebenen künftig besser eingebunden werden.
Nicht nur die EU-Institutionen, sondern auch zahlreiche europäische Regionen engagierten sich quer durch Brüssel mit eigenen Veranstaltungen. So beispielsweise Niederösterreich, das gemeinsam mit seinen Partnerregionen zu einer Podiumsdebatte über regionale und grenzüberschreitende Lösungen für raumplanerische Herausforderungen in städtischen und ländlichen Gebieten einlud. Vertreten durch das Regionalmanagement Niederösterreich, wurden im Rahmen von drei strategischen Projekten Lösungsansätze für grenzüberschreitende raumplanerische Herausforderungen, u.a. im Umland von Bratislava, präsentiert.
Doch die Open Days sind noch nicht vorbei. Im Anschluss an die Tage in Brüssel werden nun im Oktober und November ca. 300 lokale Veranstaltungen in über 30 Ländern unter dem Motto "Europa in meiner Region, Europa in meiner Stadt" stattfinden, sieben davon in Österreich. Mit interaktiven Veranstaltungen wie dem Wiener "Stadtgespräch", einem "Café Europa" in Graz und einem Tag der offenen Tür der Tiroler Landesverwaltung in Innsbruck können die Brüsseler Open Days vor Ort erlebt werden. Klagenfurt und Retz widmen sich dem Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit, in Weiz findet ein Workshop zum Energiemanagement statt und in Salzburg steht die nachhaltige Raumentwicklung auf dem Programm.
Eine Zusammenstellung aller wichtigen Dokumente und Links zu den Open Days:
Alle Infos unter www.opendays.europa.eu |
Das offizielle Informationspaket zu den Open Days 2013 Flyer zu den Veranstaltungen in Brüssel Ausstellung zu den Top-100 Best-Practice Beispielen Hier wird unter anderen Projekten auch die Seestadt Aspern präsentiert Broschüre “Europa in meiner Region, Europa in meiner Stadt” Lokale Veranstaltungen “Europa in meiner Region, Europa in meiner Stadt”
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Die fünf gemeinsamen EU-Kernziele bis 2020 |
Die Beschäftigungsquote von 75% bei den 20- bis 64-Jährigen Erhöhung der gesamten öffentlichen und privaten Investitionen für Forschung und Entwicklung auf 3% des BIP Verminderung der Treibhausgasemissionen um 20% während der Anteil an erneuerbarer Energien um 20% steigen und die Energieeffizienz um 20 % erhöht werden soll (20/20/20-Ziele) Verbesserung des Bildungsniveaus - Schulabbrecherquote unter 10%; 40% der jungen Menschen sollen über ein Hochschulstudium oder einen gleichwertigen Abschluss verfügen Senkung der Armut innerhalb der EU, sprich 20 Millionen Menschen weniger sollen von Armut bedroht sein
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