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Am 18. Juni dieses Jahres wurde der Amtsleiter von Ritzing und SPÖ-Vizebürgermeister Johann Reißner von ÖVP Bürgermeister Roisz vom Dienst suspendiert.
Für GVV-Präsident Erich Trummer ein Akt der politischen Willkür, der parteipolitische Auseinandersetzungen in die Amtsstube trägt und die Gemeindearbeit auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger lähmt. Trummer: "Auch in ÖVP-Gemeinden gibt es Amtsleiterinnen und Amtsleiter, die nicht der Bürgermeisterpartei nahestehen. Das ist ein ganz normaler Prozess, der aber im Burgenland immer gut, zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger, funktioniert hat. Bürgermeister Roisz hat diesen Weg nun verlassen und damit hat er auch den burgenländischen Weg verlassen!"
Johann Reißner ist seit 30 Jahren im Gemeindeamt in Ritzing beschäftigt und hat unter fünf verschiedenen Bürgermeistern gearbeitet. Fachlich gab es in der ersten Amtsperiode seitens des ÖVP- Bürgermeisters Roisz scheinbar am Amtmann nichts zu bemängeln und die Zusammenarbeit hat noch gut funktioniert. Erst als Reißner dem ÖVP-Bürgermeister sein Antreten für die SPÖ bei den Gemeinderatswahlen 2012 mitteilte, begannen die Schwierigkeiten für den Amtmann und SPÖ Politiker, die Zusammenarbeit wurde unmöglich. Der Konflikt erreichte schließlich mit der Suspendierung des Amtsleiters am 18. Juni seinen Höhepunkt.
Trummer: "Roisz agiert hier nicht mehr rational, sondern ausschließlich parteipolitisch. Amtsleiter Reißner hat in seiner dienstlichen Funktion immer seine Arbeit getan und keine dienstrechtlichen Fehler begangen. Das Recht eine andere politische Einstellung zu haben, wie sein Chef, steht jedem Menschen zu!"
Trummer abschließend: "Ich fordere ÖVP-Bürgermeister Roisz auf, wieder zur Vernunft zu kommen, mehr Menschlichkeit zu zeigen und diese Suspendierung aufzuheben. Damit ist niemandem gedient und die Arbeit in der Gemeinde kommt zum Stillstand. Das haben sich auch die Ritzingerinnen und Ritzinger nicht verdient. Es muss eine konstruktive Lösung mit allen Beteiligten geben, wiewohl ich sagen muss, dass Roisz eben akzeptieren muss, dass Reißner Sozialdemokrat ist und diese, seine Einstellung, auch politisch in seiner Heimatgemeinde umsetzen will!"