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Bildnachweis: Büro LHStv.in Prettner

Mut zur Macht

Politikerinnen-Konferenz: Sanktionierbare Quotenregelung bei Erstellung von Wahllisten als gemeinsamer Tenor

Am 16. September lud das Referat für Frauen und Gleichbehandlung Kärntner Politikerinnen und solche, die es noch werden wollen, zur Politikerinnen-Konferenz und einem anschließenden Vernetzungstreffen mit Inputs von Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle und Kommunikationstrainerin Andrea Krassnig. Frauenreferentin LHStv.in Beate Prettner betonte die Notwendigkeit von mehr Frauen in der Politik und in führenden Positionen.

"Frauen und politische Partizipation - Eine Frauenquote auf den Wahllisten" sowie das "Werbeverbot nach dem Prostitutionsgesetz" - diese beiden Tagesordnungspunkte standen bei der Politikerinnen-Konferenz ganz oben auf der Agenda. Vor allem angesichts der anstehenden Kommunalwahlen im Frühjahr 2015 galt es folgende Fragen zu beantworten: Wie können Frauen für die Politik motiviert werden? Welche Rahmenbedingungen müssen erarbeitet werden, damit das Abenteuer Politik für mehr Frauen attraktiv wird?

"Mit dieser Veranstaltung wollen wir uns besser vernetzen und weiblichen Nachwuchs dazu motivieren, sich aktiv am politischen Alltag in Kärnten zu beteiligen", betonte Prettner. Damit sich Frauen aber nicht nur auf Listen setzen lassen, sondern sich schlussendlich auch in wichtigen Funktionen wiederfinden, bedarf es einer sanktionierbaren Quotenregelung - so der Tenor bei der gestrigen Veranstaltung.

"Die Quote ist zwar keine elegante Lösung, aber das einzige Mittel, auch auf längere Sicht mehr Frauen in die Politik zu bekommen", zeigte sich Kärntens Frauenbeauftragte Michaela Slamanig überzeugt. Als gutes Beispiel für den Erfolg einer eingeführten Frauenquote geht derzeit Südtirol voran, wie Gastrednerin Marita Gasteiger, Geschäftsführerin der Frauenbewegung der SVP, aufzeigen konnte. Gasteiger: "Natürlich wäre es schöner, wenn wir die Quote nicht bräuchten. Auch für Frauen ist es mühsam, sich ständig zu rechtfertigen. Aber: Die Quote wirkt, vorausgesetzt sie wird entsprechend sanktioniert."

Als weiterer Tagesordnungspunkt wurde das Werbeverbot nach dem Prostitutionsgesetz besprochen. Aus aktuellem Anlass: Nachdem in Slowenien und Italien die Prostitution verboten ist, weicht die Branche aus und Kärnten avanciert zum neuen El Dorado für Freier. Immer mehr Bordelle öffnen ihre Türen, anstößige Werbung am Rande viel befahrener Straßen gehört in manchen Regionen bereits zum Alltag. Um diesen Praktiken einen Riegel vorzuschieben, wird das Referat für Frauen und Gleichbehandlung eine Musteranzeige formulieren, die Verstöße gegen das Werbeverbot, vor allem wenn schutzbedürftige Kinder und Jugendliche gefährdet sind, ahnden soll.

Abschließend legte Politologin Stainer-Hämmerle die politische Ist-Situation für Frauen in Kärnten dar und gab den (Nachwuchs-)Politikerinnen wertvolle Tipps für die anstehenden Kommunalwahlen: "Frauen müssen den Mut haben, ins kalte Wasser zu springen und auch eine gesunde Beziehung zu Macht gehört hier dazu." Wie Nachrichten richtig und effektiv zu platzieren sind und man WählerInnen für sich gewinnt, erörterte die Kommunikationstrainerin Krassnig näher, die auch beim nächsten Politikerinnen-Lehrgang, der am 17. Oktober in seine zehnte Runde startet, wieder als Vortragende mit dabei sein wird.

Informationen unter: www.frauen.ktn.gv.at oder unter 0800 / 20 33 88.

Quelle: Land Kärnten, 17.09.2014