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Bildnachweis: European Union, 2015

EU-Umweltagentur:
Österreich droht Klimaziele zu verfehlen

Nach einem heute veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) ist die Europäische Union auf Kurs, ihr Ziel für 2020, Emissionen an Treibhausgasen (THG) um 20 Prozent zu senken, zu erreichen und selbst zu übertreffen.

Der Bericht „Trends and projections in Europe 2015“ zeigt, dass die THG-Emissionen von 1990 bis 2014 um 23 Prozent zurückgegangen sind und ihren bisher niedrigsten Stand erreicht haben. Nicht so in Österreich, wo die Umweltagentur zwar eine Erreichung der Ziele in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien prognostiziert, jedoch mit einem Verfehlen der Ziele für den Bereich Treibhausemissionen rechnet. Österreich ist damit neben Belgien, Irland und Luxembourg eines von nur 4 Ländern welche die Ziele nicht erreichen werden. Der Bericht führt dies auf die "unzureichende Wirksamkeit der politischen Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen" zurück.

Jüngsten Prognosen der Mitgliedstaaten zufolge wird die EU mit ihren laufenden Maßnahmen bis 2020 eine Emissionsminderung von 24 Prozent erreichen, die auf 25 Prozent ansteigen könnte, wenn die von den Mitgliedstaaten bereits geplanten zusätzlichen Maßnahmen durchgeführt werden. Die EU arbeitet bereits an der Realisierung ihres Emissionsminderungsziels für 2030 von mindestens 40 Prozent – dem Beitrag der EU zum neuen globalen Klimaschutzüberkommen, das im Dezember in Paris unterzeichnet wird.

Miguel Arias Cañete, EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie, erklärte dazu: „ Diese Ergebnisse sprechen für sich: Der EU ist es gelungen, ihre Emissionen von 1990 bis 2014 um 23 Prozent zu drosseln, bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum um 46 Prozent. Wir haben immer wieder gezeigt, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum Hand in Hand gehen. Im Vorfeld der Pariser Klimakonferenz wird somit deutlich signalisiert, dass Europa zu seinen Zusagen steht und unsere Klima- und Energiepolitik funktioniert. Und mit den neuen Vorschlägen, die früher in diesem Jahr vorgelegt wurden, haben wir bereits erste Schritte zur Verwirklichung unserer Zusage für das Pariser Übereinkommen unternommen.“

Der Exekutivdirektor der EUA, Hans Bruyninckx, führte dazu Folgendes aus: "Die Anstrengungen, die Europa unternommen hat, um die THG-Emissionen zu verringern und in Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu investieren, haben zu konkreten Erfolgen geführt. Unser Bericht zeigt, dass die EU auf Kurs ist, ihre Klimaziele für 2020 zu erreichen. Der Bericht zeigt aber auch, dass sich die Art und Weise, wie Energie in Europa erzeugt und genutzt wird, grundlegend ändern muss, wenn wir unsere längerfristigen Ziele für 2030 und 2050 erreichen wollen.“

Auf Kurs zum THG-Ziel für 2020

Aus dem Bericht der EUA geht hervor, dass die THG-Emissionen nach Schätzungen („Proxywerten“) für das Jahr 2014 gegenüber 2013 um 4 Prozent zurückgegangen sind, was zum Teil auf die ungewöhnlich hohen Temperaturen in diesem Jahr und die entsprechend geringere Energienachfrage zurückzuführen war. Dies bedeutet, dass die EU-internen THG-Emissionen im Jahr 2014 um 23 Prozent unter den Werten von 1990 lagen.

Jüngsten Prognosen der Mitgliedstaaten zufolge wird die EU mit ihren laufenden Maßnahmen bis 2020 eine Emissionsminderung von 24 Prozent erreichen, die auf 25 Prozent ansteigen könnte, wenn die von den Mitgliedstaaten bereits geplanten zusätzlichen Maßnahmen durchgeführt werden. Die EU hat somit auch die Weichen gestellt, ihr Kyoto-Ziel für den zweiten Verpflichtungszeitraum (2013-2020) zu erreichen.

Stand der Verwirklichung des THG-Minderungsziels für 2030

Prognosen zufolge werden sich die Emissionsminderungen auch über das Jahr 2020 hinaus fortsetzen, wenn auch in langsamerem Tempo. Nach Schätzungen der Mitgliedstaaten dürfte bis 2030 gegenüber 1990 eine Minderung von 27 Prozent (mit den derzeitigen Maßnahmen) bis 30 Prozent (mit den von den Mitgliedstaaten bereits geplanten zusätzlichen Maßnahmen) erreicht werden. Es werden folglich neue Maßnahmen eingeführt werden müssen, um das für 2030 angestrebte Reduktionsziel von 40 Prozent zu realisieren. Wie Präsident Juncker in seiner Rede zur Lage der Europäischen Union ausführte, hat die Europäische Kommission mit ihrem Vorschlag zur Überarbeitung der EU-Richtlinie über das Emissionshandelssystem (EHS) bereits eine erste Legislativmaßnahme zur Umsetzung der Ziele der EU für 2030 getroffen.

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.