Bildnachweis: bmvit - Regina Aigner
Kinder lernen sehr viel durch Beobachtung und Nachahmung. Vor allem im Straßenverkehr kommt den Erwachsenen, allen voran den Eltern, dabei eine große Rolle zu.
Viel zu oft wird die Vorbildrolle der Erwachsenen aber im Alltagsstress vergessen, wie das vom Verkehrsministerium geförderte Projekt „Role Model – sei Kindern ein Vorbild“ deutlich zeigt. Mit oft verheerenden Folgen: Denn Kinder können eine falsche Entscheidung nicht wie Erwachsene mit einer schnellen Reaktion wieder ausgleichen.
Erwachsene Vorbilder sind der Schlüssel
2.600 Kinder sind im Vorjahr bei Verkehrsunfällen in Österreich verunglückt. Jedes zweite dieser Kinder war zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Doch wie können Kinder ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr erlernen?
Ein aktuelles Projekt des Verkehrsministeriums in Kooperation mit dem KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) belegt: Die Kinder brauchen vor allem gute Vorbilder. Das sind in erster Linie die Eltern und andere Bezugspersonen, aber auch alle anderen Erwachsenen auf der Straße. Verkehrsminister Jörg Leichtfried dazu: „Kinder lernen, indem sie uns nachahmen. Wir Erwachsene überqueren manchmal knapp vor einem Auto die Straße, weil wir abschätzen können, dass es sich noch ausgeht. Ein Kind kann nicht so gut einschätzen wie weit das Auto entfernt und wie schnell es unterwegs ist. Dasselbe Verhalten kann für Kinder tödlich enden. Wir Erwachsene sind Vorbilder und sollten uns deshalb auch entsprechend verhalten, um unsere Kinder besser zu schützen.“
Wie lernen Kinder korrektes Verkehrsverhalten und was können Eltern tun?
Im Projekt wurde eine Drei-Jahres-Analyse aller Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung durchgeführt. Zudem wurde das Verhalten von Kindern (0 bis 14 Jahre) vor Schulen beleuchtet, sowie die Daten aus der umfangreichen KFV-Verkehrsverhaltensstudie „Naturalistic Driving“ ausgewertet. Auch Gruppeninterviews mit Erst- und Zweitklässlern und Elternbefragungen wurden durchgeführt.
Die Expertinnen und Experten sind sich einig: Kinder lernen sehr viel durch Nachahmung und Beobachtung. Gerade für die Eltern und Aufsichtspersonen ist es daher essentiell, sich korrekt im Straßenverkehr zu verhalten. Erwachsene können schlechte Entscheidungen oft mit einer schnellen Reaktion noch ausgleichen. Kindern gelingt das in einer Gefahrensituation nicht.
Daher sollten sich Eltern Zeit nehmen, um mit ihren Kindern sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu üben. Zudem sollten sie stets mit gutem Beispiel vorangehen. Das gilt übrigens für Erwachsene im Allgemeinen: Denn Kinder beobachten alle Verkehrsteilnehmenden und nehmen in schwierigen Situationen jeden Erwachsenen zum Vorbild. „Durch unsere Vorbildwirkung können wir erheblich zur Erhöhung der Sicherheit von Kindern beitragen. Wir müssen uns unserer Wirkung auf die Kleinsten bewusst sein. Machen Kinder unser Fehlverhalten nach, stehen wir in der Verantwortung“,so KFV Direktor Othmar Thann.
Weitere Empfehlungen sind in Publikationen des Verkehrsministeriums nachzulesen. Eine Broschüre und ein Handbuch unterstützen Eltern dabei, ihren Kindern ein gutes Vorbild im Straßenverkehr zu sein. Um Erwachsene im Allgemeinen an ihre Vorbildwirkung zu erinnern, rief das KFV zudem zu einer Button-Mal-Aktion auf. Kinder malten dabei Aufstecker mit der Aufschrift „Sei mein Vorbild“. Diese wurden von den Kleinen dann an die Großen verteilt. Ein Symbol mit viel Kraft.
6 praktische Tipps zur Verkehrserziehung für Eltern/Aufsichtspersonen:
Was müssen Kinder als Verkehrsteilnehmer überhaupt können?
Geeignete Querungsstellen identifizieren:
Nach gefährlichen Objekten (z. B. fahrenden Autos, Sichthindernissen) suchen:
Sichere Zeitlücken identifizieren: