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Pünktlich zur Adventzeit sind in vielen Teilen Österreichs die ersten Schneeflocken vom Himmel gefallen. Damit kehrt auch die Kälte in unser Land ein und es heißt: Einheizen.
Das Online Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com hat sich in einer aktuellen Studie dem Thema Heizen gewidmet und 500 Personen rund um ihre Heizgewohnheiten befragt. Ergebnis: Ein warmes zu Hause wird für viele von uns immer mehr zum Luxus. Dennoch herrscht bei den Österreichern ein hohes Bewusstsein was die Energieeffizienz von Heizsystemen betrifft.
Wenn die Tage kürzer werden und draußen der kalte Wind pfeift, dann sehnen wir uns nach wohliger Wärme in unseren vier Wänden. Darauf möchten wir nur ungern verzichten und so läuten 12,6 Prozent von uns die Heizsaison bereits im September ein. Richtig wohl fühlen sich die Österreicherinnen während der kalten Wintermonate bei 23 Grad. Damit liegt ihre Wohlfühltemperatur wenig überraschend höher als bei Männern, die das Thermostat am liebsten auf 22 Grad stellen. Das entspricht zugleich der durchschnittlichen Raumtemperatur im Wohnraum, im Schlafzimmer mögen wir es hingegen kühler und kuscheln uns am liebsten bei 19 Grad unter die Bettdecke.
In Punkto Zuverlässigkeit stellen die Österreicher ihrem heimischen Heizsystem ein gutes Zeugnis aus. So empfinden es 9 von 10 Befragten als sehr bis eher zuverlässig. Dennoch melden 14,8 Prozent mindestens einmal pro Jahr Probleme mit ihrer Heizung zu haben. Es wären aber nicht wir Österreicher, wenn wir nicht dennoch für den Notfall gerüstet wären und so besitzen 44,6 Prozent eine Ersatzheizung zu Hause, für den Fall, dass ihre reguläre Heizung ausfällt. Ganz ohne kommen wir dann wieder ab Mai aus, wenn die letzten Heizkörper von 16,6 Prozent in die wohlverdiente Sommerpause geschickt werden.
Wenn Heizen zur finanziellen Belastung wird
Beim Thema Heizkosten, sprechen die Zahlen aber eine eher besorgniserregende Sprache. So berichtet mittlerweile knapp jeder Vierte von einer starken Belastung des Haushaltsbudgets durch das Heizen, was dazu führt, dass jeder Dritte bei der Regelung der Heiztemperatur die Kosten in den Vordergrund stellt. „Unsere Erhebung legt offen, dass ein warmes zu Hause für viele von uns keine Selbstverständlichkeit mehr ist. So sehen 4 von 10 Österreichern in den Heizkosten eine finanzielle Belastung für Familien und rund ein Viertel zögert den ersten Tag, an dem geheizt wird, möglichst lange hinaus“, resümiert Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com. Vergleicht man die Ansichten von Herrn und Frau Österreicher, fällt auf, dass die Heizkosten vor allem dem weiblichen Geschlecht Sorgen bereiten. So sehen 27,9 Prozent der Frauen ein warmes zu Hause zusehends als Luxus an – eine Ansicht, die nur 18,5 Prozent der Männer teilen. Dennoch sind es vorwiegend die Österreicherinnen, die es als ein Sparen am falschen Ende empfinden, beim Heizen zu sehr aufs Geld zu achten.
Alternative Energien werden als DIE Heizsysteme der Zukunft gesehen
Eine positive Entwicklung ist bei der Einstellung zu Heizungssystemen zu beobachten. „Momentan stehen vor allem energieeffiziente und umwelt- und ressourcenschonende Systeme hoch im Kurs. So würde sich beim Kauf einer neuen Heizung jeder Fünfte für Erdwärme oder eine Solarheizung entscheiden“, so Schwabl. Aber auch Fernwärme bleibt für 19,4 Prozent eine beliebte Art zu heizen. Auch bei der Bewertung der günstigsten Anschaffungs- und laufenden Kosten stehen diese drei Heizsysteme an der Spitze, wobei die Solarheizung mit 29,6 Prozent klar voran liegt, gefolgt von Erwärme mit 17,2 Prozent und Fernwärme mit 14,2 Prozent. Dennoch wird auch hier der Ruf nach einer finanziellen Entlastung laut. Rund 6 von 10 wünschen sich, dass energieeffiziente und ökologisch nachhaltige Heizsysteme vom Staat subventioniert werden sollten.
Interessant gestaltet sich ein Blick in die Zukunft und die Frage, welche Heizsysteme es im Jahr 2050 nicht mehr geben wird. Für 57,4 Prozent wird die Öl-Heizung von der Bildfläche verschwunden sein. Ähnlich steht es um Kohle-Heizsysteme, von denen sich 53,4 Prozent nicht vorstellen können, dass sich diese Art zu heizen bis in das Jahr 2050 hält. Vor allem Männer und die Generation 60 plus zeigen sich hier pessimistisch. Wenig überraschend hingegen wird der Solarheizung ein gutes Zeugnis ausgestellt. Mehr als 4 von 10 Befragten halten diese für das zukunftsträchtigste Heizsystem, rund halb so viele sind von Erdwärme überzeugt.
Die Zahlen in Charts finden Sie hier.