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Burgenland ist allen voraus

Die Bundesländer-Konjunkturanalyse der Bank Austria zeigt, dass Burgenland auch 2016 das stärkste Wirtschaftswachstum Österreichs verzeichnen konnte. Zudem erhöhten Österreichs Bundesländer ihr Wachstumstempo: Alle Bundesländer erreichten 2016 ein höheres Wirtschaftswachstum als 2015 – insbesondere das Burgenland, Vorarlberg, Kärnten, Salzburg und Tirol wiesen eine überdurchschnittliche Wachstumsdynamik auf.

Mehr Rückenwind gab es für Dienstleistungen und Industrie. Außerdem belebte eine Trendwende am Bau die regionale Wirtschaft. Laut der Bank Austria Analyse stabilisierte sich die Arbeitslosenquote 2016 bei 9,1 Prozent: Während sie im Westen sank, stieg sie im Osten durch die anhaltende Zunahme des Arbeitskräfteangebots weiter an. Trotz Unsicherheiten sieht die Bank Austria auch 2017 günstige Wachstumsaussichten für die Bundesländer.

Die österreichische Wirtschaft ist im ersten Halbjahr 2016 im Jahresvergleich um 1,4 Prozent und damit deutlich stärker als im Vorjahr gewachsen. Vom Rückenwind durch die Steuerreform und der besseren Investitionsstimmung konnten alle Bundesländer profitieren. „Alle österreichischen Bundesländer haben im ersten Halbjahr 2016 ihr Wachstumstempo steigern können. Das Burgenland, Vorarlberg Kärnten, Salzburg und Tirol konnten die Erholung auf breiter Basis besonders gut nutzen. Während Oberösterreich im Österreich-Durchschnitt lag, blieb die Dynamik in Niederösterreich, der Steiermark und Wien hinter dem gesamtösterreichischen Schnitt zurück", fasst Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturanalyse der Bank Austria zur wirtschaftlichen Entwicklung in den österreichischen Bundesländern im ersten Halbjahr 2016 zusammen.

Rückenwind für den Dienstleistungssektor in erster Jahreshälfte 2016

„Ein Aufwind im Dienstleistungssektor, der im Burgenland, in Niederösterreich, Kärnten, Vorarlberg und in Salzburg besonders stark war, war für etwa die Hälfte der Konjunkturbelebung in den österreichischen Bundesländern im ersten Halbjahr 2016 verantwortlich", analysiert Bruckbauer. Nach einem moderaten Plus im Jahr 2015 erhöhte sich das Dienstleistungswachstum in Österreich in den ersten sechs Monaten auf durchschnittlich 1,2 Prozent im Jahresvergleich. Unterstützt durch die Steuerreform entwickelte sich der Handel positiv. Zudem sorgten Tourismus-Rekordzahlen in fast allen Bundesländern für kräftige

Wachstumsimpulse in den Bundesländern gesorgt", ist Schwarz überzeugt und ergänzt: „Trotz Verunsicherung durch Brexit und US-Wahl bleibt auch das Industriewachstum schwungvoll und wird das Vorjahrestempo mit etwa 2 Prozent 2016 zumindest halten können." Die günstige Auftragslage verspricht eine Fortsetzung der Erholung in der Bauwirtschaft. Die Auswirkungen der Steuerreform und die, trotz leichtem Anstieg gegen Jahresende, niedrige Inflation stärken die Kaufkraft und lassen eine gute Einzelhandelsentwicklung erwarten. Zudem ist die Tourismuswirtschaft in einigen Bundesländern auf Rekordkurs.

„Das Jahr 2016 schließen alle Bundesländer mit höheren Wachstumsraten als 2015 ab. Das Burgenland hält sich an der Wachstumsspitze", meint Bruckbauer. Das Burgenland wird ebenso wie Kärnten, Vorarlberg und Salzburg mit zumindest 2 Prozent ein besonders kräftiges Wirtschaftswachstum aufweisen. Auch die Tiroler Wirtschaft wird 2016 überdurchschnittlich stark expandieren. Während Oberösterreich mit partiellen Stärken in der Sachgüterindustrie ein Wachstum auf Augenhöhe mit dem Bundesdurchschnitt von 1,5 Prozent erreichen sollte, wird Niederösterreich, die Steiermark und die Bundeshauptstadt Wien im Jahr 2016 voraussichtlich geringfügig hinter dem Durchschnitt zurückbleiben.

Arbeitslosigkeit sinkt im Westen, gebremster Anstieg im Osten

Das höhere Wirtschaftswachstum im Jahr 2016 wird erstmals seit fünf Jahren dafür sorgen, dass die Arbeitslosenquote in Gesamtösterreich nicht mehr ansteigt. Aufgrund der kräftigen Zunahme der Beschäftigung um 1,5 Prozent wird die Arbeitslosenquote wie schon 2015 9,1 Prozent betragen. „Die günstigere Konjunktur wird 2016 in allen Bundesländern die Lage am regionalen Arbeitsmarkt positiv beeinflussen. Dennoch wird das Beschäftigungswachstum nur in den westlichen Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Salzburg sowie in Kärnten ausreichen, um die Arbeitslosenquote zu senken", so Bruckbauer.

Auch 2016 wird der kräftige Anstieg des Arbeitskräfteangebots überwiegend durch Zuwanderung in den östlichen Bundesländern die Arbeitslosenquote erhöhen. Vor allem in Wien, aber auch in Niederösterreich und dem Burgenland wird trotz einer zum Teil überdurchschnittlich guten Beschäftigungsdynamik die Arbeitslosenquote höher als 2015 sein. Damit geht die Schere am regionalen Arbeitsmarkt weiter auf. Während in Wien im Jahresdurchschnitt 2016 mit einer Arbeitslosenquote von 13,7 Prozent gerechnet werden muss, wird Salzburg mit 5,6 Prozent den niedrigsten Wert Österreichs aufweisen.

Gute Wachstumsaussichten im Jahr 2017

Die österreichische Wirtschaft wird auch im kommenden Jahr auf Wachstumskurs bleiben. „Angesichts der sich derzeit verbessernden Konjunkturstimmung und des sich gegenüber den bestehenden Verunsicherungen erstaunlich robust zeigenden Wachstumskurses ist in Österreich 2017 mit einem Anstieg des BIP von sogar 1,6 Prozent zu rechnen", so Bruckbauer. Eine weiterhin starke Inlandsnachfrage – wenn auch der Konsum aufgrund der nachlassenden Wirkung der Steuerreform sowie die Investitionen verhaltener zulegen werden – und eine geringfügig bessere Exportkonjunktur stecken den wirtschaftlichen Rahmen für die Bundesländer ab. Damit bestehen sowohl für Bundesländer mit einer stärkeren Industrieorientierung, wie Vorarlberg, als auch für die klassischen Dienstleistungshochburgen, wie Wien und Salzburg, gute Wachstumsaussichten. Aufgrund des wenig veränderten Wachstumsmusters wird sich auch das Wachstumstempo in den meisten Bundesländern 2017 kaum verändern.