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Pflege- und Betreuungssystem im Rahmen der Aktion 20.000 weiter verbessern

Sozialminister Stöger besucht gemeinsam mit Soziallandesrat Darabos die Pilotregion Oberwart und fordert die Abschaffung des Pflegeregresses.

Am 12. Mai, dem internationalen Tag der Pflege besichtigten Sozialminister Alois Stöger und der burgenländische Soziallandesrat Norbert Darabos das Pflegekompetenzzentrum Großpetersdorf. Die neue Pflegeeinrichtung des Arbeiter-Samariter-Bundes bietet 60 Bewohnern und 10 Tagesgästen ein zu Hause. „Der Arbeiter-Samariter-Bund zeigt in Großpetersdorf, dass in der Pflege großartige Arbeit geleistet wird“, erklärt der Sozialminister nach einem Rundgang durch die Einrichtung. „Die Qualität des österreichischen Pflegesystems ist sehr hoch. Das gilt für die Unterstützung pflegebedürftiger Menschen genauso wie für die Entlastung pflegender Angehöriger. Gleichzeitig wurden grobe Missstände aufgezeigt, die sofort behoben werden müssen. Dazu brauchen wir verbindliche Qualitätsstandards in allen Bundesländern, die streng kontrolliert werden“, so Stöger, der diese Pflegestandards schon in der nächsten Soziallandesreferentenkonferenz thematisieren will.

Neben einheitlichen Pflegestandards fordert Stöger weiterhin die Abschaffung des Pflegeregresses: „Das ist eine 100 prozentige Erbschaftssteuer für Menschen, die vom Schicksal schwer getroffen sind. Das ist unfair. Der Regress muss abgeschafft und stattdessen ein moderater Beitrag von jenen die ein enormes Vermögen erben, eingehoben werden.“ Darüber hinaus spricht sich Stöger auch für eine jährliche Valorisierung des Pflegegeldes aus, das seit seiner Einführung vor 24 Jahren rund 25 Prozent an Wert verloren hat –  bei gleichzeitiger jährlicher Erhöhung der Tarife für Pflegedienste. „Das Pflegegeld soll den Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu Hause ermöglichen. Deshalb sollten wir uns intensiv mit der Frage nach einer jährlichen Erhöhung des Pflegegeldes auseinandersetzen, damit es die gesetzlich vorgesehenen Funktionen auch erfüllen kann“, so Stöger.

Der Sozialminister will auch im Rahmen der Aktion 20.000 das Pflege- und Betreuungssystems weiter ausbauen und verbessern. Mit dem Projekt „Selbständig Leben Daheim“ (SLD) können Langzeitbeschäftigungslose über 50 Jahre in der Alltagsbetreuung pflegebedürftiger Personen eingesetzt werden. Dafür ist eine rund fünfwöchige Grundschulung vorgesehen, die durch das AMS finanziert wird. Das Projekt wird gemeinsam mit Volkshilfe, Caritas, Diakonie, Rotem Kreuz, Hilfswerk und dem Arbeiter-Samariter-Bund umgesetzt. „Mit diesem Projekt bieten wir eine mehrstündige Alltagsbegleitung für unterstützungsbedürftige Personen an. Dabei geht es um Mobilitätshilfe, Unterstützung bei Besorgungen oder die Begleitung bei Alltagsaktivitäten und Ausflügen. Das ist kein Ersatz für Pflegedienste, aber eine wichtige Ergänzung, um pflegende Angehörige weiter zu entlasten“, so Stöger weiter.  

Ältere Arbeitssuchende brauchen weiterhin Unterstützung

Auch der burgenländische Soziallandesrat Norbert Darabos will die Aktion 20.000 im Burgenland möglichst rasch umsetzen. „Die Arbeitsmarktzahlen haben sich in den letzten Monaten merklich erholt. Im  April ist die Arbeitslosenzahl sogar um 8,5 Prozent gesunken. Es zeigt sich aber, dass es gerade für Menschen über 50 Jahren immer schwieriger wird, eine neue Anstellung zu finden“, erklärt Darabos die Arbeitsmarktsituation im Burgenland. Von den insgesamt 8.500 Personen die im April beim AMS gemeldet waren, ist über ein Drittel über 50 Jahre und älter. „Das zeigt, dass wir ältere Arbeitssuchende weiter unterstützen müssen. Das machen wir mit zahlreichen Fördermaßnahmen im Land. Ich freue mich, dass Sozialminister Alois Stöger mit der Aktion 20.000 eine Initiative gestartet hat, durch die nachhaltige Arbeitsplätze für Ältere geschaffen werden und gleichzeitig wichtige Betreuungsleistungen erbracht werden können", betont Darabos. 

Wolfgang Dihanits, der Landesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes, sieht im Projekt „Selbständig Leben Daheim“ einen wichtigen Lückenschluss zwischen den mobilen Pflegediensten und der 24-Stunden-Betreuung. „Mit diesem Angebot ermöglichen wir vielen pflegebedürftigen Menschen, dass sie länger daheim leben können. Als Trägerorganisationen konnten wir unsere Erfahrungswerte im Pflege- und Betreuungsbereich in das Projekt miteinbringen“, lobt Dihanits die Zusammenarbeit im Rahmen der Aktion 20.000.