Im Rathaus wurden der neue Kinderbürgermeister und die neue Kinderbürgermeisterin gewählt. Graz ist eine der wenigen Städte Europas, die Kindern und Jugendlichen Beteiligung durch ein KinderParlament ermöglicht.
Als neue Kinderbürgermeisterin und neuer Kinderbürgermeister im Amt sind Mahir Hadzipasic (14 Jahre) und Madeleine Stolz (12 Jahre). Die beiden fungieren ab sofort als Ansprechpersonen für die KinderparlamentarierInnen, behandeln deren Anfragen und vertreten sie nach außen. In Anwesenheit von Kurt Hohensinner, Stadtrat für Jugend und Familie, und Ingrid Krammer, Leiterin des Amtes für Jugend und Familie, stimmten zahlreiche Kinder und Jugendliche über ihre neue Vertretung in der Stadt ab. Die Angelobung wurde im Anschluss an die Wahl von Verena Ennemoser, Leiterin der Grazer Präsidialabteilung, vorgenommen. Die Amtszeit beträgt jeweils ein Jahr, gewählt werden immer ein Mädchen und ein Bub, die gleichberechtigt und gemeinschaftlich „regieren".
Selbstinitiative und positive Teilhabe
Stadtrat Kurt Hohensinner sieht das KinderParlament als „wichtige Initiative der Stadt Graz, die das Mitreden und Diskutieren für die Jüngsten möglich macht. Das KinderParlament beschäftigt sich ausschließlich mit Fragen, die Kinder bewegen und stärkt damit die Selbstinitiative und positive Teilhabe. Darüber hinaus lernen die Kinder auch das Funktionieren der Stadt und verschiedene städtische Angebote kennen.
Hauptziel ist es themenspezifische Projekte unter Begleitung des Kinderbüros gemeinsam zu bearbeiten und im Sinne der Kinder umzusetzen. So konnten etwa im vergangenen Jahr zum Thema Umwelt Bäume gepflanzt oder im Bereich Gesundheit die Forderung nach rauchfreien Spielplätzen aufgestellt werden."
MITEINANDER
Auch Amtsleiterin Ingrid Krammer findet die Beteiligung von Kindern wichtig: „Für ein gelingendes MITEINANDER in der Gegenwart und in der Zukunft, sollte es selbstverständlich sein, dass Kinder die Möglichkeit haben, Fragen die sie betreffen, zu diskutieren und gemeinsame Projekte in ihrer Wohnumgebung zu gestalten. Das Grazer KinderParlament ist eine derartige Initiative."
„Kinder sind Teil unseres gesellschaftlichen Lebens. Sie haben Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse. Das KinderParlament gibt ihnen die Chance, von den Erwachsenen gehört zu werden.", so Thomas Plautz, Geschäftsführer des Kinderbüros.
Das KinderParlament ist ein Beteiligungsprojekt für alle Grazer Kinder und Jugendlichen im Alter von 8 bis 14 Jahren. Dieses wird im Auftrag der Stadt Graz (Amt für Jugend und Familie) vom Kinderbüro - Lobby für Menschen bis 14 überparteilich durchgeführt. In regelmäßigen Treffen werden die Ideen und Veränderungswünsche der Kinder besprochen sowie gemeinsame Initiativen geplant und umgesetzt. Dafür bekommen die Kinder eigenes Budget, welches sie mit Unterstützung selbst verwalten dürfen.
Durch das Grazer KinderParlament soll Kindern eine kontinuierliche und nachhaltige Beteiligung ermöglicht werden. Kinder sollen sich schon frühzeitig als ExpertInnen in Planung und Gestaltung ihres Lebensumfeldes einbringen können. Sie erhalten die Chance, ihre Bedürfnisse und Wünsche in demokratischen Prozessen zu formulieren, diskutieren, abzustimmen und wo möglich umzusetzen bzw. an die zuständigen Ämter und den Gemeinderat der Stadt Graz weiterzuleiten.
Das Kinderbüro wurde 1998 als Interessensvertretung für Kinder und Jugendliche gegründet, um ihre Rechte auf Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention in der Gesellschaft besser bekannt zu machen und umsetzen zu können. Ziel ist, dass die Rechte von Kindern in allen gesellschaftlich relevanten sozialen Systemen bewusst gelebt werden. Das Kinderbüro zeichnet sich durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit verschiedenen ProjektpartnerInnen aus Politik, Verwaltung und Privatwirtschaft aus. Gefördert wird das Kinderbüro vom Land Steiermark (Abteilung 6 Bildung und Gesellschaft).
Quelle: https://www.graz.at/