Mit dem Dorfmobil zum Einkaufen? Das könnte in Faistenau schon bald Realität sein. Aber auch in Leogang und in der Region Werfenweng, Werfen, Pfarrwerfen will man mobil-fit für die Zukunft sein, die Bürger reden dabei mit. "Gerade im ländlichen Raum brauchen wir alternative und innovative Ideen", betont Landeshauptmann-Stellvertreterin und Umweltreferentin Astrid Rössler.
Und Rössler fügt hinzu: "Ich bin begeistert von den Ideen und der Vielfalt der Projekte. Dass die Salzburger aktiv mitreden können, ist die Idee der Agenda-21-Bürgerbeteiligungsprozesse." Gemeinden wie Faistenau haben da Vorbildwirkung. In der Flachgauer Gemeinde soll in absehbarer Zeit ein Dorfmobil zur Verfügung stehen. Nützen können es Gemeindebürger, die nicht mobil sind, für Einkäufe, Behördengänge und ähnliches. Fahrten im Umkreis von bis zu 25 Kilometern sind angedacht – gegen ein kleines Entgelt. "Um mit dem Angebot starten zu können, suchen wir noch nach mehr freiwilligen ehrenamtlichen Fahrern", sagt Thomas Strübler von der Projektgruppe Dorfmobil. Die Gemeinde hat die Anschaffung eines entsprechenden E-Autos bereits im diesjährigen Budget vorgesehen und wird auch den laufenden Betrieb finanzieren.
Erste sichtbare Erfolge in Faistenau
Für die Sicherheit auf Faistenaus Straßen setzt sich die Projektgruppe "Sicher mobil in Faistenau" ein. Erste Ergebnisse sind unter anderem eine 30-er Beschränkung im Ortskern, der Dorfplatz darf nicht mehr verparkt werden, die Aufstellung einer Geschwindigkeitsanzeige mit Smiley vor der Volksschule. "Unser großes Ziel für die Zukunft ist die Errichtung eines Geh- und Radweges an der Hinterseer Landesstraße im Bereich Faistenaus", betont Matthias Klaushofer von der Projektgruppe.
Aus dem Werfenweng-Shuttle wird das W³-Shuttle
In Werfenweng wird sanfte Mobilität schon seit langem gelebt. Nun sollen Synergien genutzt und das Werfenweg-Shuttle und das E-Carsharing-Modell auch auf die Nachbargemeinden Werfen und Pfarrwerfen ausgedehnt werden. Damit wird zum einen das Nahverkehrsangebot im öffentlichen Verkehr erweitert, zum anderen gibt es auch für die Werfener und Pfarrwerfener künftig die Möglichkeit, sich ein E-Auto unkompliziert auszuleihen. "Die Vorarbeiten für das W³-Shuttle, das sich linienmäßig an den Bahnhöfen bzw. Bahnhaltestellen in der Region orientiert, und das erweiterte E-Carsharing laufen auf Hochtouren. Noch in diesem Jahr wollen wir damit starten", so Werfenwengs Bürgermeister Peter Brandauer.
Car-Sharing-Modell schon bald in Leogang
Ab dem Sommer will auch die Pinzgauer Gemeinde Leogang ihren Bürgern E-Carsharing anbieten. "Gemeinsam mit den Bergbahnen wird die Gemeinde ein E-Auto leasen, das jeder gegen Entgelt benützen kann. Außerdem können heimische Betriebe gegen einen Jahresbeitrag ihren Mitarbeitern das E-Auto gratis zur Verfügung stellen", beschreibt Bürgermeister Sepp Grießner das Projekt.
Anstoß durch Agenda-21-Prozesse
Die kreativen Mobilitätslösungen entstanden in vom Land Salzburg geförderten Agenda-21-Prozessen in den Gemeinden. Ziel von Agenda 21 ist der Erhalt und die Verbesserung der Lebensqualität in der Gemeinde oder Region. Das Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (SIR) unterstützt die Gemeinden bei der Durchführung, das Umweltressort fördert die Maßnahme. Der Einstieg für interessierte Gemeinden oder Regionen ist jederzeit möglich. Infos: Landes-Website: www.salzburg.gv.at/agenda21; Telefon: Kristina Sommerauer +43 650 6234554.
Agenda-21-Netzwerktreffen am 13. März in Hallein
Wer Interesse am Thema "Lebenswerte Gemeinde" hat, ist beim Agenda-21-Netzwerktreffen am 13. März im Kolpinghaus Hallein von 19.00 bis 20.30 Uhr am richtigen Platz. Unter dem Motto "Was macht Gemeinden zu Orten der Zukunft?" stehen ein Referat von Günter Humer von der Zukunftsakademie Oberösterreich und die Möglichkeit zum informellen Austausch auf dem Programm. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen: Kristina Sommerauer, +43 664 5008253, E-Mail: kristina.sommerauer@salzburg.gv.at.
Quelle: Salzburger Landeskorrespondenz