Analysen und Empfehlungen
Das Umweltbundesamt hat sämtliche verfügbare Monitoring-Ergebnisse zum Vorkommen von Hexachlorbenzol im Görtschitztal seit 2014 zusammengetragen und interpretiert. „Die Analyse der Daten, die bis 2017 erhoben wurden, zeigt, dass die getätigten Maßnahmen und die Ernährungsempfehlungen wirken“, erklärt Karl Kienzl, stellv. Geschäftsführer im Umweltbundesamt. Die Konzentrationen von HCB im Boden sind weitgehend in einer Größenordnung, die keine negativen Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion erwarten lassen. Auch Biolandbau ist ohne Einschränkungen möglich. Für die Görtschitztaler Bevölkerung besteht keine unmittelbare und akute Gefährdung der Gesundheit, so die Beurteilung des Instituts für Umwelthygiene der Universität Wien.
Das Umweltbundesamt empfiehlt Lebens- und Futtermittelkontrollen in reduziertem Umfang weiterzuführen, um gegebenenfalls etwaige erhöhte Belastungen rechtzeitig zu erkennen. Bei etwaigen Verdachtsmomenten sollte ein Monitoring verdichtet werden. Jedenfalls sollten zusätzliche Daten zu HCB in Wild und Speisepilzen erhoben werden. Ergänzend sollte ein entsprechendes Waldboden-Monitoring durchgeführt werden.
Eine Reihe von Sicherungsmaßnahmen sind derzeit auf der Altlast K20 Kalkdeponie Brückl I/II in Durchführung, manche sind bereits abgeschlossen. Zur Beurteilung ihrer Wirksamkeit sollten Kontrolluntersuchungen nach Fertigstellung durchgeführt werden.
Gesundheitliche Auswirkungen
Untersuchungen aus den vergangenen Jahren zeigten, dass lokal produzierte Lebensmittel, insbesondere Milch und Milchprodukte sowie Fleisch die maßgebliche Quelle für die Aufnahme von HCB waren und zu erhöhten Konzentrationen im Blut der ansässigen Bevölkerung führten. Basierend auf den von der Medizinischen Universität Wien erarbeiteten Lebensmittel-Vorsorgewerten für die Görtschitztaler Bevölkerung wurden vom Amt der Kärntner Landesregierung Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Laut Medizinischer Universität Wien ist heute keine unmittelbare und akute Gefährdung der Gesundheit gegeben. Seit Mai 2017 gelten zudem strengere EU-Grenzwerte für HCB in Lebensmitteln.
Empfehlungen
Lebensmittel und Boden
Lebensmittel aus der Region weisen derzeit unauffällige Belastungen auf. Die Untersuchungen zeigen, dass vor allem Produkte aus Pflanzen der Vegetationsperiode 2014 von der HCB-Kontamination betroffen waren. Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft keine messbaren Auffälligkeiten in Futter- und Lebensmitteln auftreten werden. Auch Biolandbau ist künftig im Görtschitztal wieder ohne Einschränkungen möglich.
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