Die Straßen waren an vielen Stellen gefährlich, die Gehsteige zu eng, viele Leute sind nur durchgefahren: Heute ist aus dem größten Teil des Ortszentrums von Tamsweg ein Begegnungszone geworden, die zum Flanieren und Verweilen einlädt. "In Summe bringen die gesetzten Initiativen wesentliche Steigerungen der Aufenthaltsqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner", so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll bei der offiziellen Eröffnung Anfang Juli 2018 des neuen Teilstückes von rund 500 Metern in der Kirchengasse.
Das Ortszentrum der Lungauer Hauptstadt wird zunehmend zur Begegnungszone, in der Autofahrer, Fußgänger, Radfahrer, Einheimische, Wirtschaftstreibende und Gäste nebeneinander "gleichberechtigt" sind und zudem mehr Platz haben. "Die neue Begegnungszone in Tamsweg ist ein weiterer Teil des Verkehrskonzeptes, das seit 2012 schrittweise nach dem Shared-Space-Konzept umgesetzt wird", so Landesrat Schnöll. Und Bürgermeister Georg Gappmayer ergänzt: "Die Verbreiterung und Abflachung der Gehsteige führt zu einer längeren Verweildauer, was die Geschäfte wieder attraktiver macht und ein wichtiger Aspekt ist, dass die Gassen verkehrssicherer geworden sind". Vielfach wurden nun Einbahnregelungen geschaffen und viele Haus- und Geschäftszugänge sind nun barrierefrei. Das freut auch die Pensionistin Ruth Santner Frederike aus Tamsweg, die auf ihren Rollator angewiesen ist. "Es ist nun einfach großartig, das Queren der Straßen fällt mir nun um Einiges leichter." Und Petra Wegleitner vom Schmuckkastl ergänzt: "Jetzt muss man endlich nicht mehr von den Gehsteigen hupfen." Diese waren nämlich teilweise nur bis zu 40 cm schmal.
Für Bäcker- und Konditormeister Bernd Hochleitner ist die neue Begegnungszone zudem eine optische Bereicherung. Widerstand gegen die neue Ausrichtung des Ortszentrums habe es nicht gegeben, so der Bürgermeister. Der Gemeinderatsbeschluss zur Umsetzung war einstimmig. Die Kosten für dieses Teilstück belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro wobei rund 37 Prozent aus den GAF-Geldern des Landes beigesteuert werden. Als nächstes werden nun die Muhrgasse und die Amtsgasse ebenfalls erneuert. Im Grunde – sind alle überzeugt – ist die neue Begegnungszone nicht nur Ortszentrumbelebung sondern auch ein Win-Win-Situation für alle.
Quelle: Landes-Medienzentrum.